staatsregierung 2017 thsIm Rahmen des Informationstages „Lernort Staatsregierung“ besuchte die Klasse 10a am 27. November 2017 mit Herrn Buchhorn und Herrn Fisch zuerst das Bayerische Staatsministerium für ...

 

 

 

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München. Dort empfing die Schüler Claudia Oertel, eine Mitarbeiterin der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung, die die Klasse den Tag über begleitete. Im großen Sitzungssaal stand schon eine Brotzeit bereit. Hier übernahm Regierungsrat Andreas Schichler vom Referat für „Beratung, Agrastruktur, Technik und Bauen“ des Ministeriums. Er schilderte seine Karriere vom Realschüler über den Technikerabschluss und einem anschließenden FH-Studium der Landwirtschaft bis hin zum Anwärterdienst im gehobenen Dienst und zuletzt dem Aufstieg in 4. Qualifikationsebene (vormals höherer Dienst). Des Weiteren erklärte er mithilfe eines Organigramms den Aufbau, die Funktionsweise und die Aufgaben des Ministeriums.

In diesem Zusammenhang stellte er einige Besonderheiten des Agrarstandortes Bayern dar. Beispielsweise ist die landwirtschaftliche Nutzfläche größer als es für die Versorgung der bayerischen Verbraucher nötig wäre. Daher ist die bayerische Landwirtschaft auf den Export angewiesen, wozu vor allem Spezialitäten, wie z. B. Heumilch, geeignet sind. Die bayerischen Bauernhöfe zeichnet außerdem aus, dass sie im Durchschnitt mit ca. 29,5 ha kleiner sind, als die deutschen (49 ha). Dadurch sind die Landwirte nicht in der Lage, dem Handel einen Preis vorzugeben, sondern sie müssen den Preis des Marktes akzeptieren. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich Investitionen oft nicht lohnen. Diese Situation wird dadurch noch verstärkt, dass die Standortbedingungen für landwirtschaftliche Betriebe eher ungünstig sind.

Der Vortrag von Andreas Schilcher ging schon bald in ein Gespräch mit den Schülern über, denen die verschiedensten Fragen auf der Zunge lagen. Z. B. erkundigten sie sich nach der Zukunftsfähigkeit des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat oder nach Möglichkeiten das Problem des Borkenkäferbefalls in den Wäldern zu lösen.

Als Nächstes stand ein Besuch des Büros des Landwirtschaftsministers Helmut Brunner auf dem Programm, in dem der Leiter des Leitungsstabes Ministerialdirigent Stephan Sedlmayer den Alltag und die Aufgaben des Ministers anschaulich beschrieb. Ein Arbeitstag des Staatsministers beinhaltet vor allem Kabinettssitzungen, Vorbesprechungen und Repräsentationstermine. Dabei wurde deutlich, dass der Minister einen anstrengenden Job überwiegend außerhalb des Ministeriums erledigt, der laut Stephan Sedlmayer eine 60- bis 80-Stunden-Woche umfasst, in der auch samstags gearbeitet wird.

Im Anschluss daran ging es wieder in den Sitzungssaal. Im Vorfeld des Besuches hatte die Klasse 10a einen Fragenkatalog erarbeitet und an das Ministerium geschickt. Die bisher noch nicht behandelten Punkte dieser Liste beantwortete nun Ministerialrat Dr.-Ing Werner Ortinger, Referatsleiter des Referates für „Nachwachsende Rohstoffe, Bioökonomie, Energiewende im ländlichen Raum“. Er eröffnete mit der ernüchternden Mitteilung, dass der Klimawandel nicht mehr aufgehalten, sondern nur noch verlangsamt werden kann. Im Mittelpunkt stand daraufhin die Frage, was jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann.

Nach diesem bereits äußerst informativen Vormittag wurde eine Mittagspause eingelegt. Die Schüler freuten sich über Schnitzel mit Bratkartoffeln im Casino des Ministeriums, wo zu diesem Zeitpunkt gerade auch der Landwirtschaftsminister zum Essen ging. Während des Nachmittages übernahm Claudia Oertel von der Landeszentrale für politische Bildung. Sie gab der Klasse einen kurzen Überblick über die Geschichte und die Aufgaben der Staatskanzlei.

Schließlich ging es über den Hofgarten ins eigentliche Zentrum der politischen Macht - in die Bayerische Staatskanzlei. Der Eintritt in den Ministersaal war nicht möglich, da darin während der Führung durch das Gebäude zur selben Zeit Staatsminister, der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Ministerpräsident Horst Seehofer tagten. Stattdessen ging es in den Presseraum, wo eine Pressekonferenz dargestellt wurde. Am Ende des Tages wurde die 10a von Claudia Oertler verabschiedet und kam etwa um 17.15 Uhr wieder in Kösching an. Insgesamt war es ein langer, aber sehr interessanter und lehrreicher Tag, an dem die Schüler die Theorie hautnah am Original erfahren durften.

(Andreas Fisch)

  • staatsregierung__2017_01
  • staatsregierung__2017_02
  • staatsregierung__2017_03
  • staatsregierung__2017_04
  • staatsregierung__2017_05