Im Rahmen des Geschichtsunterrichts fand am 13. Februar unter der Leitung der Lehrkräfte Thomas Daffner und Christian Steib bereits zum zweiten Mal der „Tag der Frühgeschichte“ für ...
die komplette 6. Jahrgangsstufe statt, an dem sich die Schüler/innen aus vier sechsten Klassen mit den Lebensumständen und Leistungen der Menschen in der Alt- und Jungsteinzeit und deren Alltagskultur auseinandersetzten.
In diesem Zusammenhang besuchte der Archäologe Lothar Breinl vom Landesamt für Denkmalpflege bereits zum dritten Mal unsere Realschule und „katapultierte“ die Schüler/innen in das Jahr 3000 vor unserer Zeitrechnung. In den ersten beiden Stunden waren alle Teilnehmer gemeinsam in der Aula versammelt, um in einem kurzweiligen Vortrag anhand von Dias über archäologische Funde aus der näheren Umgebung informiert zu werden. Im Anschluss daran führte Herr Breinl das steinzeitliche „Feuermachen“ vor und demonstrierte an weiteren anschaulichen Beispielen, wie die damaligen Menschen ihren Alltag meisterten.
In den darauf folgenden Stunden durften die Schüler/innen in den Werkräumen selbst Hand anlegen und ihr Geschick als experimentelle Archäologen unter Beweis stellen. So wurden u.a. Muscheln zu Schmuck verarbeitet, Steinzeitbohrer gebaut und ihre Tauglichkeit geprüft, Schwungscheiben als steinzeitliche Kommunikationsmittel getestet sowie Pfeile konstruiert und mit natürlich gewonnenen Erdfarben bemalt. Es wurde deutlich, dass Geduld und präzises Arbeiten unerlässlich sind, um aus abgeriebenen Baumpilzen und der richtigen Technik beim Zusammenschlagen von Steinen „Feuer zu machen“; die Freude über das Gelingen jedoch ungleich größer ist als mit einem herkömmlichen „modernen“ Feuerzeug.
Darüber hinaus beschäftigten sich die Schüler/innen der 6 b und 6 c den ganzen Tag mit der Herstellung verschiedener Elemente ägyptischer Mode.
Während des Arbeitsprozesses teilten sich die Schüler/innen in Fünfer- und Sechsergruppen auf. Durch Projektkarten - laminierte Arbeitsblätter, auf denen kleinschrittige Arbeitsanleitungen zu lesen sind - erhielt jede der Gruppen die Aufgabe verschiedene Kleidungsstücke im ägyptischen Stil herzustellen, um am Ende des Tages ein Mitglied der Gruppe als möglichst originalgetreu gekleideten Ägypter präsentieren zu können. Innerhalb der Gruppen arbeiteten die Schüler in Zweierteams parallel an den verschiedenen Elementen der Kleidung.
In den ersten fünf Schulstunden fertigten die Schüler/innen beider Klassen somit eine Perücke, einen Schulterkragen, ein Kleid, Schmuck und Schuhe an. Die Perücke wurde mit gekordelten, schwarzen Haarsträhnen versehen, vergoldet und mit einer Verzierung an der Stirnseite verziert. Den Schulterkragen schnitten die Schüler/innen aus dickerem Karton aus, zeichneten die geometrischen Muster mit Bleistift vor und malten sie schließlich mit Wasser- und Acrylfarben aus. Im selben Stil, nur mithilfe von Textilfarben, wurde ein übergroßes weißes T-Shirt an den Rändern und, auf Wunsch, in der Mitte mit Mustern versehen. Schließlich wurden handelsübliche Schuhe durch Goldfolie und Karton in ägyptisches Schuhwerk verwandelt.
Zum Abschluss der Arbeiten wurde das Ägypter-Modell im ägyptischen Stil um Augen und Lippen geschminkt und eingekleidet. Zur Präsentation der eigenständig angefertigten Mode fand dann in der sechsten Stunde eine kurze Modenschau in der Aula statt. Hierbei ernteten die Schüler/innen für ihre gelungene Arbeit viel Applaus von anwesenden Schülern anderer Klassen. Insgesamt waren beide Klassen engagiert, begeistert und kreativ am Projekt beteiligt.
(Thomas Daffner / Christian Steib)