Einmal ins Ausland und seine Fremdsprachenkenntnisse testen! Diese Möglichkeit ergab sich in der letzten ganzen Schulwoche für unsere Neuntklassfranzösinnen und –franzosen. ...
Nach drei Jahren Französischlernen und erfolgreichem Ablegen der DELF A2-Prüfung starteten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b und 9e für vier Tage nach Straßburg und ins Elsass auf eine Studienfahrt in Begleitung von Frau Fuchs und Herrn Hoerburger.
Die Anreise am ersten Tag (24.07.2012) war länger als erhofft: Wegen eines Staus erreichten wir das Europaparlament nur sehr knapp, wo eine geführte Besichtigung auf dem Programm stand. Nach individuellem Abendessen in der Stadt klang der Tag mit einem Beleuchtungs- und Musikspektakel an der Fassade der Straßburger Kathedrale aus.
Der zweite Tag war ein reiner Straßburgtag: Wir bekamen eine Führung durch die Stadt mit Besichtigung der Kathedrale, der Astrologischen Uhr und des Gerberviertels, wir machten eine Stadtralley, wir besuchten das Observatorium der Université de Strasbourg mit einem Vortrag über den Sommersternenhimmel im Planetarium und fuhren schließlich mit dem offenen Boot auf der Ill. Den mit 34°C sehr heißen und anstrengenden Tag ließen wir mit einem französischen 3D-Film im Kino ausklingen.
Am dritten Tag stiegen wir wieder in den Bus, um die Vogesen zu erkunden. Ziel waren nicht die malerischen Weinorte, sondern zum einen ein Käsereimuseum im Münstertal, wo wir die Käseherstellung von der Kuh bis zum fertigen Munster-Käse erleben konnten, zum anderen die beeindruckende Mittelalterburg Haut-Koenigsbourg. Dazwischen durften wir bei einem gemeinsamen Mittagessen eine elsässer Spezialität verkosten: Flammkuchen frisch aus dem Ofen in einer abgelegenen Wirtschaft am Ende eines Vogesentals. Zurück in Straßburg und nach einer Verschnaufpause konnten wir als Kontrast und als Überraschung einer besonderen Geschichtsstunde beiwohnen: Nach Einbruch der Dunkelheit wurden im alten Hafen Stationen der Straßburger Geschichte auf eine sehr imposante und ungewöhnliche Art und Weise dargeboten: mit Musik, mit Bild- und Filmprojektionen auf die Fassade des gegenüberliegenden Konservatoriums bzw. in den Sprühnebel hinein, mit Wasser- und Lichtspielen und unerwarteten pyrotechnischen Akzenten. Den Rückweg ins Hotel traten wir dann mit der Tram an, die Schüler mussten aber erst die Linien, die Umsteigehaltestelle und die Endhaltestelle herausfinden – durch einen Blick auf die Pläne oder durch Auskunft-Einholen bei anderen Fahrgästen.
Am Abreisetag blickten wir noch einmal von einer besonderen Warte aus auf die Stadt, den Oberrheingraben und die Hügelketten des Schwarzwaldes und der Vogesen: wir erklommen die 66 m der Kathedrale mit über 300 Stufen zu Fuß. Nach letzten Einkäufen machten wir uns auf den Heimweg, bei dem wir auch so manchen Stau umfuhren. Am Ende des Tages waren alle müde, aber um viele angenehme Erinnerungen bereichert und zufrieden in die vertraute Heimat zurückgekehrt.
Michael Hoerburger, M.A.