staatsregierung 2013 kleinIm Rahmen des Projekts „Lernort Staatsregierung“ besuchte die Klasse 10 B unserer Realschule am Dienstag, den 9. Oktober, mit unseren Lehrern Herr Steib und Frau Geigl das ...

Bayerische Staatsministerium für Finanzen in München. Wir setzten uns im Unterricht bereits mit aktuellen politischen Themen auseinander und erstellten einen Fragenkatalog, der sich mit dem Staatsministerium beschäftigte.

Um 8.10 Uhr fuhren wir also mit dem Bus an unserer Schule los, und um 9.40 Uhr kamen wir in München an der Ludwigsstraße an, also direkt vor dem Gebäude des Ministeriums. In einem Empfangsraum hieß uns dann Frau Deutinger willkommen. Sie würde uns den ganzen Tag begleiten. Bald darauf betraten wir einen Sitzungssaal, wo schon Wurst- und Käsesemmeln und verschiedenste Getränke bereitstanden.

Nach einer kurzen Ansprache von Frau Deutinger, ging es weiter zu einem Überblick über den Aufbau und die Feingliederung des Ministeriums. Mithilfe eines Organigramms zu den Aufgaben einzelner Verwaltungsbereiche brachte uns ein Fachreferent, Herr Schichler, die Themen näher. Im Anschluss bat sich für uns die Chance Fragen aus unserem Katalog beantwortet zu bekommen.

Nach dem Vortrag ging Herrn Schichler mit uns ein Stockwerk weiter hoch und wir starteten einen Rundgang durch das gesamte Ministerium. Wir passierten die Büros verschiedener wichtiger Mitarbeiter des Finanzministeriums und des Staatssekretärs. Einen längeren Halt machten wir letztendlich vor der Eingangstür zum Büro von Dr. Markus Söder, dem Finanzminister. Dort wurde uns erklärt, dass auch die höchsten Mitarbeiter selten sofort Zugang zum Minister haben, denn mindestens eine telefonische Voranmeldung bei der Sekretärin des Ministers ist Pflicht. Darüber hinaus wird das Büro von Dr. Söder nie direkt betreten. Der Weg über den Vorraum und Sitz der Chefsekretärin ist auch hier ein Muss. Das Büro von Dr. Söder durften wir nicht betreten, aber dafür wurde uns ein Einblick in das Büro seines obersten Mitarbeiters, des Staatssekretärs, gewährt. Die Räume des Staatssekretärs entpuppten sich als erstaunlich klein und funktionell eingerichtet. Allerdings bietet das ehemalige Palastgebäude mit den hohen Fenstern einen tollen Ausblick auf Odeonsplatz und Ludwigstraße.

Zum Mittagessen durften wie die anderen Mitarbeiter in die Kantine gehen. Es gab auf Vorbestellung ein Schnitzel mit Pommes oder auch ein vegetarisches Nudelgericht.

Anschließend wurde mit Frau Deutinger Allgemeines zur Politik, speziell zu den Ministerien, geklärt. Die 400 Personen setzen sich aus Minister, Beamten und Angestellten zusammen. Uns wurde auch erklärt, dass es nur einen Politiker im Ministerium gibt – und das ist Dr. Markus Söder. Die Ministerien gehören zur Exekutive in einem Regierungssystem. Außerdem wurde der bisherige Tag zusammengefasst. Nun stand das bayerische Kabinett unter Ministerpräsident Seehofer im Vordergrund. Alle neun Ministeriumsgebäude sind in München.

Nun sollten wir noch die Staatskanzlei besichtigen, die nur einen kleinen Fußweg vom Gebäude des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entfernt war. Dies ist der Sitz des Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Neben dem des „Chefs“ sind auch die Büros von Staatsminister und Leiter der Staatskanzlei Thomas Kreuzer und der Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Emilia Müller in der Staatskanzlei, die in den Jahren 1900 bis 1904 von Prinzregent Luitpolt von Bayern als Armeemuseum erbaut wurde (heute in Ingolstadt). 1946 zerstörte es der 2. Weltkrieg, es wurde 1989 bis 1993 wieder neu aufgebaut. Als erster Ministerpräsident zog Edmund Stoiber in die Staatskanzlei ein. Baulich ist dieses Gebäude eine Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit.

Um 15.00 Uhr waren wir eben vor dem politischen Gebäude angekommen. Man merkte schon, dass Sicherheit hier groß geschrieben wird. Nur mit Voranmeldung und einer speziellen „Eintrittskarte“ durften wir einschreiten. 293 Sitzungssäle sind hier vorzufinden – und zur Freude der Kunstbegeisterten in unserer Klasse auch 60 bis 70 Kunstwerke, in die 2 Prozent der Gesamtbausumme (4,7 Mio. DM) investiert wurden. Wir besuchten den Empfangsraum der Staatskanzlei, den „Kuppelsaal“, der ein Kassettendach wie das Pantheon in Rom besitzt. Die „Chefetage“ war uns leider nicht zugänglich, da der bayerische Ministerpräsident persönlich im Hause war und wichtige Besprechungen angesetzt waren. Anschließend gingen wir hinunter in den Presseraum der Staatskanzlei und gewannen dort einen Eindruck vom Ablauf einer im Fernsehen oft zu beobachtenden Pressekonferenz.

Danach gingen wir wieder hinaus und wurden von Frau Deutinger verabschiedet.
Der Bus fuhr um 15.45 Uhr in München los, wir kamen um ca. 17.00 Uhr Kösching an.

Insgesamt fanden wir alle, dass es ein sehr interessanter und vor allem lehrreicher Tag am Staatsministerium und auch in der Staatskanzlei, an dem wir die gelernte Theorie hautnah am Original erfahren und miterleben durften.

(Christian Steib)