Nun sagt es uns auch das Kalenderblatt, worauf die Natur uns längst vorbereitet hat: Der Herbst ist da. Die Schüler und Schülerinnen der 7f näherten sich lyrisch und künstlerisch dem Thema und ...
gestalteten einen Vorhang der besonderen Art. Hier eine kleine Auswahl der Gedichte, mit denen sie sich beschäftigten:
Graues Land
Stefan Zweig
Wolken in dämmernder Röte
Droh’n über dem einsamen Feld.
Wie ein Mann mit trauriger Flöte
Geht der Herbst durch die Welt.
Du kannst seine Nähe nicht fassen,
nicht lauschen der Melodie.
Und doch: In dem fahlen Verblassen
Der Felder fühlst du sie.
Herbst
Rainer Maria Rilke
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: Es ist in Allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Stilles Reifen
Christian Morgenstern
Alles fügt sich und erfüllt sich,
musst nur warten können
und dem Werden deines Glückes
Jahr und Felder reichlich gönnen.
Bis du eines Tages jenen
reifen Duft der Körner spürst
und dich aufmachst und die Ernte
in die tiefen Speicher führst.
(Andrea Kratzer)