staatsregierung 2015 thsIm Rahmen des Informationstages „Lernort Staatsregierung“ besuchte die Klasse 10a, am Montag, den 23. November 2015, mit den Lehrern Herr Fisch und Herr Daffner das ...

 

 

Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Dort wurden sie von Herrn Lux, dem stellvertretenden Leiter des Referates für Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltungsorganisation des Ministeriums empfangen. Er gab als erstes eine kurze Führung durch das Haus und seine bis zu 230 Meter langen Gänge. Am Ende des Rundganges gelangten alle in einen Sitzungsaal, in dem bereits Getränke und eine Brotzeit auf die Schüler warteten. Dort schilderte Herr Lux seine Karriere vom Realschüler über den Erwerb der Fachhochschulreife an der FOS und dem Studium an der Bayerischen Beamtenfachhochschule in Hof in die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes bis hin zum Aufstieg in 4. Qualifikationsebene (vormals höherer Dienst) und zuletzt der Ernennung zum Oberregierungsrat.

Außerdem erklärte er mithilfe eines Organigramms den Aufbau, die Funktionsweise und die Aufgaben des Ministeriums sowie dessen Stellung im politischen System des Freistaates Bayern. Dabei hob er beispielweise den Schwerpunkt der Förderung des Mittelstandes hervor, zu dem 99,7 % der bayerischen Unternehmen zählen und dem mit mehr als drei Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und einem Anteil von circa 84 % an den Auszubildenden eine überragende wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Im Gegensatz zu den wenigen großen Unternehmen, sogenannten „Global Players“, die zwar 50 % des Umsatzes in Bayern generieren, aber nur einen kleinen Teil der Arbeitsplätze schaffen. Schließlich wurde in einem kurzen Quiz, bei dem es Kartenspiele zu gewinnen gab, die Merkfähigkeit der Schüler getestet.

Als nächstes erzählte Frau Anton, die persönliche Referentin des Staatssekretärs Franz Josef Pschierer von ihrer Tätigkeit. Dazu gehört z.B. die Auswahl der Termine und die Aufbereitung aller Informationen aus den verschiedenen Abteilungen des Ministeriums. Jeder Kontakt zum Staatssekretär kann nur über sie oder ihren Kollegen hergestellt werden. Sie berichtete darüber hinaus, wie ein Arbeitstag des Staatssekretärs aussieht. Dieser beginnt in der Regel um 8.00 Uhr und endet nicht vor 21.30 Uhr. Auch am Wochenende stehen drei bis sechs Termine an. Der Urlaub beschränkt sich auf zwei Wochen pro Jahr. Angesichts des Umfangs der Arbeitszeit und der Verantwortung für über 400 Mitarbeiter des Ministeriums fanden die Schüler letztlich die Bezüge des Staatssekretärs in Höhe von 12.000,00 € monatlich im Vergleich zu denen eines Leiters einer Industrie- und Handelskammer eher zu niedrig.

Um im Anschluss daran mit den Schülern über den von ihnen gewählten Themenschwerpunkt „Wohin geht die energiepolitische Reise der Zukunft?“ zu sprechen, kam die Leiterin des Referates
„Energiedialog“ Frau Ministerialrätin Appold in den Saal. Als Auslöser für die Wende in der Energiepolitik der Bayerischen Staatsregierung nannte sie die Explosion des Kernreaktors in Fukushima im März 2011. Bis dahin wurden 51 % des Stromes in Bayern durch Kernenergie erzeugt. Dieser Anteil soll bis 2017 auf Null sinken. Dazu wurde das Konzept „Energie innovativ“ erarbeitet, welches Frau Appold der 10a vorstellte. Kern des Programmes ist der „energiepolitische Dreisprung“ unter den Schlagworten „weniger“, „besser“ und „anders“. Damit sind weniger Verbrauch, eine effizientere Energienutzung und alternative Formen der Energieerzeugung gemeint. Eine der Formen der Unterstützung der Energiewende seitens der bayerischen Politik, die die Ministerialrätin aufzählte, war der „RapsTrakt 200“, Hierbei handelt es sich um die Förderung pflanzenöltauglicher Traktoren. Im Gespräch mit den Schülern problematisierte Frau Appel zudem das Erreichen der Energiewende angesichts des Zieldreiecks der Energiepolitik. So soll Energieversorgung jederzeit sicher, vom Verbraucher bezahlbar und zugleich umweltverträglich sein. Den aktuellen Stand der Entwicklung weg von der Kernenergie verdeutlichte sie noch anhand der Veränderung seit dem Jahr 2010 in den Bereichen CO2-Emmissionen (gesunken), Energieproduktivität (gestiegen) und Stromverbrauch (gestiegen).

Nach diesem bereits äußerst informativen Vormittag wurde eine Mittagspause eingelegt. Jetzt freuten sich die Schüler über Schnitzel, Pommes und einen kleinen Salat in der Kantine. Während des Nachmittages übernahm Frau Oertel von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung. Sie gab der Klasse einen kurzen Überblick über das politische System Bayerns mit seinen Institutionen und über die Geschichte des Baues der Staatskanzlei.

Einer der Höhepunkte des Informationstages war die darauffolgende Besichtigung derselben. Den meisten Schülern ist das Gebäude völlig unbekannt. Umso faszinierender war seine Architektur. Die Gruppe hatte Glück und durfte in den schalldichten Ministersaal und damit in das Machtzentrum Bayerns. Hier sind, außer im Rahmen des „Lernortes Staatsregierung“, keine Besucher zugelassen. Am großen Kabinettstisch hatten alle Schüler Platz in den Stühlen der Staatssekretäre, der Minister und dem des Ministerpräsidenten. Herr Fisch und Herr Daffner mussten mit den Sitzen der sogenannten „Beamtenbank“ an der Seite Vorlieb nehmen. Spaß machte es, als die Betreuerin der Landeszentrale die Schüler als Kabinettsmitglieder auf ihren Sitzplätzen vorstellte.

Am Ende des Tages wurde die 10a mit ihren Lehrern von Frau Oertler verabschiedet und kam etwa um 17.15 Uhr wieder in Kösching an. Insgesamt war es ein langer, aber sehr interessanter und lehrreicher Tag, an dem die Schüler die Theorie hautnah am Original erfahren durften.

(Andreas Fisch)

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