welthandelsspiel thsDie 8g hatte im Zuge des Erdkundeunterrichts die Gelegenheit innerhalb eines Planspiels den Welthandel zu simulieren. Ziel des Spieles war es Güter in der Form von ...

 

 

 

geometrischen Figuren herzustellen und durch deren Verkauf an die Weltbank möglichst viel Geld einzunehmen.

Zuerst wurde die Klasse in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt. Es gab eine Industrienation zwei Schwellenländer und zwei Entwicklungsländer. Die Industrienation verfügte über die meisten Produktionsmittel (Lineale, Scheren, Zirkel, Schablonen) jedoch nur über drei Arbeitskräfte und wenig Rohstoffe (Papier). Die Schwellenländer verfügten über weniger Produktionsmittel, mittelmäßig viel Rohstoff und fünf Arbeitskräfte. Die Entwicklungsländer hatten viele Rohstoffe, viele Arbeitskräfte aber fast keine Produktionsmittel.

Innerhalb des Spieles produzierten das Industrieland wie am laufenden Band Güter, die hohe Erträge am Weltmarkt erbrachten. Besonders die Entwicklungsländer konnten auf Grund ihrer fehlenden Produktionsmittel nur Produkte erzeugen, die geringe Einkünfte erbrachten. Noch dazu wurden den Entwicklungsländern wegen Qualitätsmängeln die Preise gekürzt.

Die höher entwickelten Länder kauften den Entwicklungsländer die dort in Übermaß vorhandenen Rohstoffe zu Spottpreisen ab und teilten die eigenen Produktionsmittel kaum. Die Industrienation und die Schwellenländer spielten ihre Vorteile aus, so dass am Schluss die Industrienation das meiste Geld verdiente, dann die Schwellenländer und schließlich die Entwicklungsländer die letzten Plätze belegten.

In der anschließenden Reflexionsrunde beklagten sich die Schüler der Entwicklungsländer-Gruppen über die Ungerechtigkeit der Startbedingungen und dass sie nie eine echte Chance auf den Sieg gehabt hätten. Eine Schülerin der Industrienation meinte, sie wollte unbedingt immer mehr Geld verdienen – sie wurde gierig. Das Befinden der anderen Schüler war ihr zu diesem Zeitpunkt egal.

Am Schluss kam die Klasse zu dem Ergebnis, dass die in Industrieländern, z. B. Deutschland, lebenden Menschen von besseren Startbedingungen als die Menschen in Entwicklungsländern profitieren und es nur gerecht sei, diese Länder bei ihrer Entwicklung zu unterstützen.

(Konrad Radspieler)

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Die Mitglieder der führenden Industrienation, von links: Anna-Lena Andresen, Rebecca Holzer und Julia Bornemann